Donnerstag, 18. Juli 2013

Ali Sethi - Meister der Wünsche

 

Genre: Gegenwartsliteratur
Taschenbuch:  500 Seiten
Verlag: Dtv
Erscheinungstermin: April 2010
ISBN: 978-3-423-24789-4

Familiensaga oder Darstellung einer pakistanischen Jugend? 

Der Meister der Wünsche – laut Verlagsangabe ein große Familiensaga ... laut Leseprobe auch ... nach der Lektüre muss ich leider sagen, eine große Familiensaga steckt in diesem Buch nicht.

Zaki Shirazi lebt in Lahore, Pakistan. Das Land ist gespalten. Die Jungen orientieren sich konkret am westlichen Leben, die Alten bleiben Ihren Traditionen und Gewohnheiten treu. Zaki wächst ohne Vater im Haus seiner Großmutter auf. Seine Mutter Zakia ist nicht die Schwiegertochter, die sich die Großmutter für ihren geliebten Sohn gewünscht hat, der viel zu früh bei einem Testflug als Pilot der Pakistanischen Armee ums Leben kommt. 
Auch zu früh, um die Geburt seines Sohnes mitzuerleben. Zakis Mutter gibt eine Zeitung heraus, aus finanziellen und politischen Gründen, und ist deshalb viel zu wenig zuhause. Zaki selbst erscheint als ein eher einsamer Junge, der kaum Freunde hat und seine Mutter schmerzlich vermisst. 

Was in der Leseprobe angeklungen war, kam in der Ausarbeitung von Zakis Geschichte bei weitem nicht bei mir an. Über Zakis Vater wird nicht viel erzählt. Das Kennenlernen von Zakis Eltern wird aus der Sicht der Mutter dargestellt, die kurze Ehe danach bleibt farblos. 

Schade, denn eigentlich suggeriert die Leseprobe, hier würde eine tiefere Geschichte erzählt. In der Mitte des Buches wurde gar der Wunsch übermächtig, die Buchdeckel einfach zuzuklappen und den Rest der Geschichte ungelesen vorbeiziehen zu lassen. 

Die detaillierte Beschreibung von Zakis Jugend ist zwar nicht unbedingt schlecht oder langweilig geschrieben, Spannung allerdings sieht anders aus. Deshalb blieb das Buch erst einmal einige Wochen liegen - um dann letztendlich doch noch gelesen zu werden. 

Und das war auch gut so, denn es kam tatsächlich doch zu einem versöhnlichen Ende mit der Lektüre. Die ganze Geschichte hätte ungemein davon profitiert, wäre sie auch im Mittelteil so stringend gestaltet, wie am Schluss. 

Deutlich zeigt sich Zakis Beziehung zu seiner Cousine, die eigentlich seine Tante ist und wie sehr diese Beziehung ihn prägt. Auch die Rolle der Frau in Pakistan im Allgemeinen wird scharf gezeichnet. Heute und zu Zeiten von Zakis Großmutter.

 Dennoch: den nach der Leseprobe erhofften „neuen Meister der Erzählung“ habe ich nur zum Teil finden können.

Note:3,0

•   Humor: 3,0
•   Anspruch: 2,5
•   Spannung: /
•   Erotik: /
•   Piratenfaktor: 3,5

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