Sonntag, 13. Oktober 2013

Noam Shpancer - Der glücklose Therapeut

Genre: Roman
Gebundene Ausgabe: 253 Seiten
Verlag: Knaus
Erscheinungsdatum: 23. September 2013
ISBN: 978-3-8135-0507-8

Was passiert, wenn ein Psychologe gleichzeitig mit einem seiner Klienten überfordert ist und auch in seinem Privatleben langsam den Halt verliert? Kann ein Therapeut, wenn er doch anderen Leuten helfen kann, ihr Innerstes preiszugeben und ihr Leben zu sortieren, nicht auch sein eigenes in Ordnung bringen?

David Winter ist Psychologe und behandelt hauptsächlich depressive Patienten. In seinen Therapiesitzungen versucht er ihnen zu helfen und sie von möglichen Selbstmordversuchen abzuhalten. Doch da tritt Barry Long in sein Leben, ein neuer Klient, der David bereits von Anfang an Rätsel aufgibt. Er erscheint nicht zu seinem ersten Termin und auch später kommt er nicht regelmäßig, manchmal eine zeitlang sogar gar nicht zu den Sitzungen. David fühlt sich dennoch für ihn verantwortlich, der Fall lässt ihn auch zu Hause nicht los und er erntet dafür sogar Kritik von seinem Chef.
Vielleicht steigert er sich aber auch zu sehr in den Fall hinein, weil sein Privatleben nicht unbedingt rund läuft. David ist seit vielen Jahren verheiratet mit Alex und hat eine erwachsene Tochter, Sam, die aufs College geht. In ihrer Kindheit hat sich David gerne zurück gezogen, viel gearbeitet und Alex die Erziehung überlassen, was er nun bereut, weil er zu seiner Tochter nun keine besonders gute Beziehung hat. Alex hingegen braucht nach Sams Auszug nun eine neue Aufgabe und fängt wieder an zu arbeiten. David und seine Frau scheinen sich voneinander weg zu bewegen, sie sehen sich nicht oft und wenn, dann haben sie sich nicht viel zu sagen.
Die beruflichen Schwierigkeiten und die zunächst nicht zu ernst genommenen Probleme in seiner Partnerschaft treiben David dazu, seinen alten Mentor aufzusuchen, der ihm in einigen Dingen die Augen öffnen kann, ohne ihm Entscheidungen abzunehmen. Wird David es also schaffen, die Schwierigkeiten mit seiner Frau und der gemeinsamen Tochter zu beheben? Und wird er Barry Long, als seinem „wichtigsten Klienten“ helfen können?

Nachdem ich viel Positives über Shpancers ersten Roman „Der gute Psychologe“ gehört habe, war ich gespannt auf den glücklosen Therapeuten, weil mich die Psychologie und Psychotherapie schon lange interessiert. Ich konnte leider mit dem Protagonisten nicht recht warm werden und obwohl das Buch interessante Passagen enthält und Einblick in die Arbeit eines Therapeuten und verschiedene psychische Erkrankungen gibt, hat es mich nur wenig begeistert. Zwischenzeitlich habe ich immer wieder das Interesse verloren, mir fehlte einfach die Spannung, die einen Roman ausmacht und ihn von einem Sachbuch unterscheidet.

Note: 3,2
  • Humor: 3,0
  • Anspruch: 2,0
  • Spannung: 4,0
  • Erotik: 3,0
  • Piratenfaktor: 4,0

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