Mittwoch, 12. Februar 2014

Carsten Stroud - Die Rückkehr

Carsten Stroud - Die Rückkehr
Genre: Thriller
Gebunden:  580 Seiten
Erscheinungstermin: August 2013
ISBN: 978-3-8321-9647-9


Es ist nicht greifbar. Es ist mystisch. Es ist beängstigend und dunkel. Es ist - NICHTS! 
Und    es    ist     zurück.

Die Rückkehr beginnt mit einer "vertikalen Stationierung im Gelände" eines chinesischen Learjets, der völlig ungebremst mit dem Cockpit voran als Feuerball auf einem Golfplatz in der Nicevilles "eingelocht" wird. Auslöser dieser außergewöhn- lichen vertikalen Stationierung ist ein durch eine auf Talullahs Wall aufschlagende Cessna aufgescheuchter Krähen-schwarm..

Nichts ist zurück und Niceville weiter in Aufruhr. Menschen verschwinden oder verhalten sich merkwürdig aggressiv. Flugzeuge fallen vom Himmel. Das Draußen drängt nach Drinnen und es ist schwarz. 

Nick Kavanaugh tappt immer noch im Dunkeln, was das Verschwinden von Rainey Teague und den Banküberfall vor einem halben Jahr angeht, bei dem vier Polizisten kaltblütig ermordet wurden. Zwar gibt es mit Byron Deitz einen Tatverdächtigen - fand man doch einen Teil der Beute in seinem gelben Hummer - doch so recht glauben will Nick nicht an Deitz' Schuld. Zumindest nicht in diesem Fall.

Nicht nur, dass Menschen verschwinden, nein. Es tauchen auch Menschen aus anderen Zeiten auf. Woher sie kommen, wohin sie gehen? Wer weiß das schon so genau. Lemon Featherlight - Ex-Marine, Ex-Drogendealer und Informant der Polizei - sieht mehr als andere und findet in Nick einen Verbündeten, einen der ihm sein Wissen und seine Ahnungen glaubt.

Nicks Frau Kate macht zwischenzeitlich ihre eigenen Erfahrungen mit Nichts. Gemeinsam mit ihr tritt man in die Welt hinter den Spiegeln ein. Keine bunte schillernde Welt wie bei Alice im Wunderland - es ist eine düstere, bedrohliche Welt der Mythen und Geheimnisse, die durch uralte Schuld und dem Streben nach deren Vergeltung am Leben gehalten wird.

Carsten Strouds zweiter Band der Trilogie um die geheimnisvollen Ereignisse in Niceville beginnt ebenso kraftvoll und fulminant, wie der erste Band geendet hatte. Nahtlos wird der Leser in die Geschichte hineingesogen - ohne den Hauch einer Chance, zu entkommen. Hat man das Buch einmal in die Hand genommen, ist es zu spät, es wieder wegzulegen.

Sprachlich bleibt Stroud auf höchstem Niveau, verwendet ungewöhnliche Bilder und zeigt Situationen aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Gewohnt schnell treibt er die Ereignisse voran und es macht einen Heidenspaß, auf diesen literarischen Schnellzug aufzuspringen, auch wenn der Endbahnhof noch nicht in Sicht ist.

Stroud ist ein Meister des anspruchsvollen Nervenkitzels. Ideenreich, atemlos und überraschend unterhält er seine Leser, einzig eine Verschnaufpause gönnt er ihnen - die Zeit bis zum Erscheinen des Abschlussbandes dieses wahren Höllenritts. 

War die Mystik im ersten Band noch sehr dezent versteckt, ahnte man sie mehr, als dass Stroud sie zeigte, so kommt diese in Die Rückkehr weit mehr zum tragen. Unglaubwürdig wird Stroud nie dabei. 

Gespannt darf man sein auf den Abschluss dieser genialen Reihe. Gespannt auf neue Überraschungen, wunderbar bunte Charaktere, die nie nur dem Guten oder dem Bösen zuzuordnen sind und natürlich darauf, was NICHTS tatsächlich ist.

Im August 2014 wird es soweit sein - genügend Zeit also sich ausgiebig mit den beiden ersten Bänden Niceville und Die Rückkehr die Zeit zu vertreiben.


Note: 1,2
  • Humor: 1
  • Anspruch: 1,5
  • Emotion: -
  • Spannung: 1
  • Piratenfaktor: 1


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