Mittwoch, 29. Januar 2014

Franziska Moll - Was ich dich träumen lasse

Franziska Moll - Was ich dich träumen lasse
Genre: Jugendbuch
Gebundene Ausgabe: 256 Seiten
Verlag: Loewe Verlag
Erscheinungstermin: Januar 2014
ISBN: 978-3-7320-0150-7

Elena und Rico sind ein glückliches, junges Paar. Sie verbringen jede Minute miteinander. Alles scheint wie in einem Traum zu sein, bis Rico Opfer eines schweren Unfalls wird und ins Koma fällt. Elena wacht an seiner Seite, besucht ihn Tag für Tag und vernachlässigt nicht nur die Schule, sondern auch ihr komplettes eigenes Leben. Doch sie will die Hoffnung nicht aufgeben und versucht Rico täglich zu beweisen, dass es sie lohnt, wieder aufzuwachen. Dann entdeckt sie auf Ricos Computer eine Liste, mit den top zehn, die er vor seinem Tod erleben möchte. Da Elena nicht weiß, ob ihr Geliebter jemals wieder aufwacht, fasst sie sich ein Herz, arbeitet die Liste ab und berichtet ihm täglich von Ihren Erfahrungen. Unterstützt wird sie dabei von Tim, einem Krankenpfleger, der auf den ersten Blick nicht gerade sympathisch scheint, ihr aber durch seine offene und ehrliche Art zeigt, dass es sich Lohnt um Rico und seine Liebe zu kämpfen.

„Was ich dich träumen lasse“ gehört zu den Büchern, die wach rütteln, schockieren und zum Lachen bringen und das gleichzeitig. Dieses Buch ist schlicht und einfach ehrlich und das macht seinen ganz besonderen Zauber aus. Was diesen Roman ausmacht ist eine wahnsinnige Authentizität gepaart mit erstaunlicher Intensität, um es kurz zu sagen: Es berührt, und zwar genau dort, wo es wehtut. Franziska Moll schafft es, so viel auf so wenige Seiten zu packen. 

Mittwoch, 15. Januar 2014

Sebastian Fitzek - Noah


Genre: Thriller
Gebunden Ausgabe: 559 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe
Erscheinungstermin: Dezember 2013
ISBN:  978-3-7857-2482-8

Noah leidet an Gedächtnisverlust. Er kann sich weder an seinen richtigen Namen noch an Details aus seiner Vergangenheit erinnern. Oscar, ein Obdachloser, findet Noah in Berlin mit einer Schusswunde in der Schulter. Er kümmert sich um ihn und nimmt ihn in seiner Unterkunft in einem U-Bahn-Tunnel auf. Als Noah in einer Zeitung ein Bild entdeckt, werden Teiler seiner Erinnerung freigesetzt und er beginnt mit der Suche nach seiner wahren Identität. Doch diese Suche entwickelt sich zu einem wahren Höllentrip. Irgendjemand ist hinter ihm her und würde ihn lieber tot als lebendig sehen. Doch nicht nur das, es scheint als wäre Noah ein wichtiger Bestandteil einer globalen Verschwörung und das Wissen darüber könnte ihn sein Leben kosten.

Bereits vor der Erscheinung eilte dem neuen Thriller von Sebastian Fitzek ein vielversprechender Ruf voraus. Mit seinem neuen Werk hat Fitzek nach jahrelanger Kooperation mit Droemer Knauer nicht nur der Verlag gewechselt sondern auch eine komplett neue Seite von sich gezeigt. Seit längerem bin ich ein großer Freund der Bücher des Thrillerautoren, doch „Noah“ ist anders und toppt all seine vorherigen Werke.

Montag, 13. Januar 2014

Jojo Moyes - Eine Handvoll Worte

Genre: Roman
Broschiert: 592 Seiten
Verlag: rowohlt
Erscheinungstermin: 4. Oktober 2013
ISBN: 978-3499267765

Journalistin Ellie Haworth braucht dringend eine gute Story für ihre Chefin. Zufällig findet sie einen vierzig Jahre alten Brief, in dem ein Mann eine verheiratete Frau auffordert, mit ihm zu fliehen. Der Brief steckt voller Gefühl und Ellie fragt sich, ob diese Liebe so viele Jahre überdauert hat. Es scheint, als habe sie ihre Story gefunden über die größte Liebe aller Zeiten.

Jennifer Stirling lebt im London der 1960er Jahre ein bürgerliches Leben und hat eigentlich alles, was man sich wünschen kann. Einen Mann, der gut verdient, viele Freunde, Hausangestellte. Alle Männer schwärmen für sie und die Frauen sind neidisch deshalb und weil sie die beste Gastgeberin weit und breit ist. Doch nach einem Autounfall kann sie sich kaum an ihr früheres Leben erinnern, sie spürt nur, dass irgendetwas nicht stimmt, obwohl alle ihr versichern, dass sie ein glückliches Leben geführt hatte. Als sie versucht, sich damit abzufinden stolpert sie über Briefe, die ein gewisser „B.“ geschrieben hat und die offensichtlich an sie gerichtet sind. Wer auch immer „B.“ ist, sie muss ihn finden, denn plötzlich weiß sie genau, warum sie sich nicht wohl fühlt mit ihrem Mann Lawrence. Sie ist unsterblich in den Briefeschreiber verliebt.

Donnerstag, 9. Januar 2014

Mary Miller: Süßer König Jesus

Genre: Gegenwartsliteratur, Coming-of-Age
Gebundene Ausgabe: 288 Seiten
Verlag: Metrolit
Erscheinungsdatum: September 2013
ISBN: 978-3-8493-0311-2

Schreibt man in den USA einen Roman über das Erwachsenwerden und die damit verbundenen Schwierigkeiten, so scheint es unumgänglich zu sein, nicht mit dem vermeintlichen Heiligen Gral der Coming-of-Age-Literatur, Salingers "Der Fänger im Roggen", verglichen zu werden - was in den meisten Fällen nicht nur unfair, sondern auch schwachsinnig ist. Doch diesem scheinbaren Naturgesetz entsprechend schreien es die Spatzen der Literaturszene bereits von den Dächern der Verlagshäuser und Medienanstalten: Mary Miller sei es nicht nur gelungen, einen weiblichen Holden Caulfield auferstehen, sondern ihn auch erneut die Wirren des Heranwachsens erleben zu lassen - in einem neuen, einem aktuellen Amerika, zwischen Wirtschaftskrise, gekränktem Stolz und religiösem Fundamentalismus. Millers Debütroman, "Süßer König Jesus", der im Amerikanischen übrigens den fantastischen Titel "The Last Days of California" tragen wird, ist jedoch wesentlich mehr als eine bloße Reminiszenz an einen altehrwürdigen Klassiker des zwanzigsten Jahrhunderts.

Dienstag, 7. Januar 2014

J.K. Rowling - Ein plötzlicher Todesfall

J.K.Rowling - Ein plötzlicher Todesfall
Genre: Gegenwartsliteratur
Gebunden Ausgabe: 576 Seiten
Erscheinungstermin: September 2012
ISBN: 978-3-551-58888-3

Barry Fairbrother, Mitglied des Gemeindevorstands, stirbt plötzlich und unerwartet mit Anfang vierzig. Die Nachricht über seinen Tod verbreitet sich schnell in der kleinen Stadt Pagford in England. Manche Leute sind tief bestürzt über seinen Tod, wieder andere freuen sich heimlich. Doch der Leser weiß anfangs nicht warum. Erst nach und nach erfährt man mehr über die einzelnen Personen, während sich ihre anfangs parallel laufenden Leben immer mehr verstricken.

Nach dem riesigen Erfolg von Harry Potter ist „Ein plötzlicher Todesfall“ das erste Buch von J. K. Rowling. Als eingefleischter Fan war ich gleichzeitig neugierig und, nachdem ich einige vernichtende Kritiken gelesen hatte, skeptisch. Könnte dieses Buch wirklich mithalten?

Donnerstag, 2. Januar 2014

Joey Goebel: Vincent

Joey Goebel: Vincent
Genre: Gegenwartsliteratur
Gebundene Ausgabe: 448 Seiten
Verlag: Diogenes
Erscheinungsdatum: April 2007
ISBN: 978-3-257-23647-7

In die Jahre gekommen und todkrank, blickt Medienmogul Foster Lipowitz zurück auf sein Leben, und stellt dabei fest, dass sein Imperium aus Verlagen, Kino-, TV- und Musikfirmen in den vergangenen Jahrzehnten wahrlich nichts als immer seichter werdende, gewalt- und pornografiegeschwängerte Wegwerfunterhaltung produziert hat, die tatsächlich nichts mehr mit vermeintlich richtiger Kunst gemein hat; Kunst, geschaffen für die Ewigkeit, statt bloßer Bedürfnisbefriedung eines anspruchslosen, müden und verdummten Publikums. Lipowitz selbst hat zu dieser Verdummung der Massen beigetragen, dessen ist er sich nun, am Abend seines Lebens, bewusst - und so will er keineswegs das Zeitliche segnen.

Mit unternehmerischer Akribie fasst der gealterte Magnat einen komplexen Plan, wie es gelingen soll, der Hochkultur ihren Weg in die modernen Medien der Unterhaltungsindustrie zu ebnen. Eine zweite Renaissance in Form von Kinofilmen, Popsongs und Fernsehserien soll herbeigeführt werden - durch eine neue, wahrhaft künstlerische Elite von Autoren. Um dies zu bewerkstelligen, setzt die zwielichtige, von Lipowitz gegründete, "New Renaissance" geheimniskrämerisch nicht nur auf eine umfassende Frühförderung hochbegabter Autorentalente, die im Rahmen einer Academy mitten im Nirgendwo - bereits von Kindesalter an - in den entscheidenden Disziplinen zu Songwritern und Drehbuchautoren ausgebildet werden, sondern vertritt außerdem den Ansatz, dass wahre und große Kunst nur von einem leidenden Künstler hervorgebracht werden kann. Und tatsächlich, wirft man einen Blick auf die Geschichte, so scheint es, als hätten viele der größten Künstler eine gewisse Portion dieser großen Traurigkeit gemein. Weltschmerz, unerwiderte Liebe, ein Leben in Armut, Sucht, Depression, Krankheit oder eine schwere und komplex-fördernde Kindheit scheinen die perfekten Zutaten für zeitlose Meisterwerke zu sein. Man denke nur an Chopin, Mozart, Van Gogh, Poe, Melville oder Wilde - die Liste könnte noch endlos weitergehen.